Braucht Linux eine Art UML für Specfiles?

Die Vielfalt von Linux wird immer als der größte Vorteil des freien Betriebssystems dargestellt, was auch durchaus stimmen mag. Aber eben diese Freiheit ist wahrscheinlich auch eines der größten Hindernisse, um Linux auch auf dem Desktop zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen.

In der Linux-Welt gibt es mindestens zwei weit verbreitete Paketformate: .deb (Debian) und .rpm (RedHat). Was für Entwickler, die an einer möglichst weiten Verbreitung ihrer Software unter Linux bedeutet, das sie mindestens 2 Specfiles zum Erstellen von Paketen pflegen müssen. Oftmals greifen Softwareanbieter dann zu irgendwelchen Installern, welche die Programme dann an der Paketverwaltung vorbei installieren. Im schlimmsten Fall werden auf diesem Wege dann veraltete Libraries in das System gebracht, was dann zu diversen Problemen führen kann. Im schlimmsten Fall zu Sicherheitslücken im System.

Vor diesem Gesichtspunkt wäre es wahrscheinlich hilfreich, wenn sich die Entwickler der einzelnen Paketverwaltungen zusammensetzen würden und eine Art „UML für Specfiles“ definieren würden. Aus diesen UML-Specfiles könnte dann automatisiert für jedes Pakeformat, welches dieses unterstützt, das passende Specfile erzeugt werden. Im nächsten Schritt könnten dann aus dem generierten Specfiles ebenfalls automatisiert die Pakete gebaut werden.

UML für Specfiles - eine gute Idee?

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Von Heiko

Gründer, Admin und Hauptautor von Fedora-Blog.de. Benutzt Fedora seit Core 4, hat nach Core 6 aber bis zum Release von Fedora 12 einen Abstecher zu CentOS gemacht, ist inzwischen aber wieder zu Fedora zurückgekehrt und plant auch nicht, daran in naher Zukunft etwas zu ändern.

4 Kommentare

  1. So etwas in Verbindung mit der LSB wäre ein großer Schritt. Die LSB definiert eh schon viele Dinge, aber wie jetzt beispielsweise ein .deb in einem rpm-verwalteten System installieren ist immer noch nicht endgültig definiert.

    Es muss ja nicht prinzipiell ein UML sein, etwas wie ein XSLT würde schon viel helfen.

    1. Ich hab das Ding „UML für Specfiles“ genannt, damit klar wird, was gemeint ist. Man könnte auch genau so gut „Meta-Specfile“ dazu sagen 😉

  2. Die verschiedenen Formate (.deb vs .rpm) sind eher einfach zu behandeln, die meiste Arbeit dabei ist in anderen Fächern abzulegen: Wie heißen genau die Packete für die benötigten Biblioteken? Was meint die Distribution zu neuen Daemons, sollen die automatisch starten oder tut das der Vervalter des Systems, oder sind Richtlinien dafür irgendwo festgelet für die Distribution oder diese Maschine? Wo genau werden Dateien für Dokumentation installiert? Genau welche UIDs können/sollen Daemons in Spruch nehmen? Nicht zu reden von sysvinit/upstart/OpenRC/systemd und der restliche Zoo. Ist der C++ Compiler auch neu/alt genug fur dies Packet? Usw,
    (Ja, ich habe ein paar Male SRPMs aus nicht-RedHat/Fedora Sammlungen benötigt, auch aus direkten Red Hat Nachfahren wie Mandrake war das schon nicht so einfach; bei SuSE war es schon schlimm).
    DIstributionen sind einfach viel zu verschieden, sie Alle unter einen Hut zu bringen ist wohl nicht möglich (lohnt sich wahrscheinlich gar nicht).

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