Máirín Duffy hat in ihrem Blog einen sehr ausführlichen Beitrag über einen von Tom „Spot“ Callaway gehaltenen Talk auf der FUDcon in Lawrence veröffentlicht.
Callaway beschäftigt sich in dem Talk damit, welche Konsequenzen für den Entwicklungszyklus von Fedora aus dem Anaconda-Desaster gezogen werden könnten. Einer Stumpfen Verlängerung des Entwicklungszyklus auf z.B. 9 Monate, wie bei OpenSuse lehnt er dabei genau so als wenig ziel führend ab, wie den Umstieg auf ein Rolling-Release-Modell.
Er selbst schlägt vor, zu dem Release-Modell von RedHat Linux zurückzukehren, was bedeuten würde, das Fedora zukünftig mehrere Releases innerhalb einer Version (20.0, 20.1 …) herausgeben würde. Neue Features, wie der Rewrite von Anaconda würden in diesem Release-Modell mit der .0-Version erstmalig freigegeben und mit den folgenden Punkt-Releases immer weiter abgerundet und stabilisiert werden. Die Nutzer könnten folglich auch selber entscheiden, zu welchem Zeitpunkt sie auf eine neuere Fedora-Version umsteigen. Callaway macht jedoch auch deutlich, das die Fedora-Entwickler bei diesem Modell nicht mehr nur auf das nächste Release konzentriert arbeiten könnten und sich stattdessen auch schon bei Zeiten über die folgenden Releases Gedanken machen müssten.
Naja, naja, naja… Klingt zumindest in der Zusammenfassung für mich so, als würde man einfach die Beta in x.0, den RC in x.1 und die finale Version in x.2 umbenennen und vielleicht ein wenig mehr vorher testen als das nun getan wird. Das Anaconda Desaster begann ja auch nciht erst mit Version 18, ich bin mir als kleiner „ab und an mal“ User nicht ganz sicher, aber sollte die Anaconda Überarbeitung nicht ursprünglich mit Fedora 16 erscheinen? Ich finde eigentlich, dass sie es gerade dieses Mal richtig gelöst haben, weil sie nicht den schwarzen Peter auf Version 19 weitergeschoben haben.
Das momentane Releaseverfahren mit flexiblem Zeitplan und „When it’s done“ Mentalität finde ich eigentlich in Ordnung. Verspätet haben sie sich schon immer, das gehört doch mit zur Fedora Erlebnis 😉 Meine Kritik an Fedora 18 lautet auch eher, dass sich manche Teile einfach noch nicht „done“ anfühlen. Die Frage ist, hätten weitere 2 Wochen Entwicklungszeit daran etwas geändert?
Das Problem ist aber, das Fedora seine Release-Termine so ausgerichtet hat, das die jeweils aktuelle Gnome-Version mehr oder weniger zeitgleich mit der Final erscheint. Wenn es dann – wie im Fall von Fedora 18 – zu knapp 2½ Monaten Verschiebungen kommt, bekommt man quasi automatisch Probleme mit dem Release-Termin der nächsten Fedora-Version, da man deren Entwicklungszyklus eigentlich entsprechend verkürzen müsste, damit die Final-Releases von Gnome und Fedora halbwegs synchron bleiben.