IMHO: Gnome 3 ist unbrauchbar

Bis zum Release von Gnome 3.0 habe ich Gnome gerne verwendet. Er war verhältnismäßig schnell und, was die mitgelieferten Programme anging, sehr gut ausgestattet.

Seit dem Release von Gnome 3 ist dieser Desktop für mich persönlich völlig unbrauchbar, da es einige Dinge gibt, die meinen Workflow massiv stören und die für mich Usability-Totsünden sind. Dazu gehört zum einen, das die Gnome-Entwickler den Shortcut zum Löschen von Dateien und Ordnern auf STRG+ENTF geändert haben, obwohl die ENTF-Taste der de-facto Standard hierfür ist. Dazu kommt noch, das man beim Öffnen des Systemmenüs die ALT-Taste gedrückt halten muss, wenn man seinen Rechner herunterfahren will. Richtig nervig finde ich auch, das die Tray-Icons von Programmen jetzt am unteren rechten Rand des Bildschirm sind und auch nur dann angezeigt werden, wenn man den Mauszeiger dorthin bewegt. What the fuck?!?

Was mich jedoch tierisch nervt, ist die Tatsache, das man unter Gnome 3 keine Fenster mehr minimieren kann und das der Desktop de-facto abgeschafft wurde. Ich habe es mir angewöhnt, Fenster, die ich im Moment nicht benötige, zu minimieren und Datei benötige, auf dem Desktop abzulegen. Auf mein Benutzerverzeichnis oder gemountete USB-Sticks greife ich ebenfalls bevorzugt über eine Verknüpfung auf dem Desktop zu.

Das man den einen oder anderen dieser Mängel durch Extensions für die Gnome-Shell oder den dconf-Editor bzw. das Gnome-Tweak-Tool beseitigen kann, macht die Sache in meinen Augen nicht wirklich besser.

Ich habe mir der Fairness halber auch Gnome 3.2 angesehen, aber meine Meinung zu Gnome 3 hat sich nicht geändert: Für mich ist Gnome 3 defective by design!

Disclaimer: Dieser Beitrag kann Spuren eines Rants enthalten!

Von Heiko

Gründer, Admin und Hauptautor von Fedora-Blog.de. Benutzt Fedora seit Core 4, hat nach Core 6 aber bis zum Release von Fedora 12 einen Abstecher zu CentOS gemacht, ist inzwischen aber wieder zu Fedora zurückgekehrt und plant auch nicht, daran in naher Zukunft etwas zu ändern.

16 Kommentare

  1. Naja, für so newbies wie mich, der nur kurze erfahrung mit GNOME 2 gemacht haben, war der Schnitt perfekt :
    Suspend Problem:
    yum install gnome-shell-extension-alternative-status-menu

  2. Heiko,

    ich kann mich Deinen Äußerungen nur anschliessen. Es ist mir vollkommen unverständlich, wie man in so einen verkorksten Desktop als Entwickler so viel Zeit investieren kann. Da auch in absehbarer Zeit keine Verbesserungen in Sicht sind, werde ich vorerst weiter Fedora 14 und GNOME 2.32.x verwenden und zu gegebener Zeit (wenn keine Updates mehr geliefert werden) auf eine andere Distribution umschwenken (jedoch auf keinen Fall auf Ubuntu, den Unity ist kein Deut besser als GNOME 3).

    Dieter

    1. Schau Dir mal Xfce an. Ist eine echte Alternative zu Gnome 3 und kommt vom Look&Feel sehr nahe an Gnome 2 heran. Ich habe es jedenfalls noch nicht bereut, von Gnome 3 zu Xfce gewechselt zu sein.

  3. Schau dir mal Ubuntu 11.10 mit neustem Unity (Version: 4.24.0-0ubuntu2 aus oneiric-proposed) an. Unity ist frei von all deinen Gnome 3 Kritikpunkten. Vermutlich wird es dafür wieder andere Kritikpunkte geben 🙂

    1. Nein, Ubuntu ist für mich seit Natty auch keine Option mehr. Erstens hat Ubuntu auf einmal beschlossen, meine (zugegeben betagte, aber mit Compiz stets funktionierende) Grafikkarte auf die Blacklist zu setzen und (b) mir die Entscheidung der Gnome-Oberfläche abgenommen… zwei Dinge, die ich nicht gern mag.

  4. Euch ist bewusst, dass man unter Gnome 3 in den Settings unter System Info -> Graphics auf den Gnome2-Style zurueck schalten kann?

  5. Fenster lassen sich weiterhin minimieren. Per Kontextmenu auf der Titelleiste.

    Hast Du ansonsten schon mit dem gnome-tweak-tool experimentiert? Damit lassen sich diverse altbekannte Funktionen einschalten, so z.B. desktop icons.

  6. Die Akzeptanz eines Desktops steht oder fällt mit der Funktionalität oder mit den Möglichkeiten, diese Einzustellen. Ist diese Funktionalität nur mit Tricks oder gar nicht zu erreichen, werden User sehr schnell auf andere Desktops ausweichen.
    Ich bin Ubuntu User und schätzte den Gnome2 Desktop. Mit Unity, das mit Ubuntu 11.10 Einzug hält, kann ich mich überhaupt nicht anfreunden. Gnome2 kann ich nicht mehr nachrüsten, also wechselte ich auf KDE, das kleinere „Übel“. Das habe ich mir bereits Gnome2 ähnlich konfiguriert. Classic Menü oben links, Schnellstarter daneben, Tools im Panel und 4-fach Desktop Switcher.

    1. Aus dem Grund bin ich mittlerweile bei Xfce gelandet und absolut zufrieden damit. Das Look&Feel kommt dem von Gnome2 sehr nahe und man kann den Desktop sehr gut und einfach konfigurieren, ohne „unter der Haube“ herum frickeln zu müssen.

  7. Nach dem ich Unity und gnome 3 (fedora) ausgiebig getestet habe gab es für mich persönlich die Wahl zwischen Ubuntu(Unity) oder Gnome (ich weiß es gibt noch alternativen sprechen mich aber nicht an 😉 ) und ich habe mich für Gnome entschieden , was ich nicht bereue .
    Habe im mom Fedora 16 mit Gnome 3.2 laufen und bin begeistert auch wenn mich auch so Sachen wie die mit der ENTF-Taste etwas nerven da solche Aktionen ich nicht nachvollziehen kann, aber deshalb würde ich nicht auf gnome 3 verzichten .
    Mag sein das man teilweise noch ein Kompromiss eingehen muss wie z.b mit denn Einstellung die noch recht mager ausgefallen sind , aber ich denke mit der Zeit wird sich noch einiges ergeben (KDE 4 ist doch ein gutes bsp. dafür, da hat es auch etwas gedauert ).

    1. Mag sein, das ich da ein wenig pessimistischer bin, aber die Gnome-Entwickler waren in der letzten Zeit mehr damit beschäftigt Einstellungsmöglichkeiten zu entfernen, als neue Optionen einzubauen.

      Und die Wahl zwischen Unity und Gnome3 ist für mich im Moment die Wahl zwischen Pest und Cholera 😉

  8. Yo, ich benutze seit Jahren Linux mit verschiedenen Desktop-Manager.Das letzte mal als auch so ein gemekere kam war bei KDE 4.Wie haben die Hardcore 3.5 Benutzer rumgeflucht? :o) Ich für meinen Teil möchte keinen anderen Desktop-Manager mehr.
    Wenn man sich die http://live.gnome.org/GnomeShell/CheatSheet einverleibt hat,ist man so schnell wie noch nie mit Linux unterwegs. Aber eben…der Mensch ist ein Gewohnheitstier wie man Anhand der Beiträge hier raus lesen kann.
    Gnome 3.2.1 läuft bis jetzt ohne Absturz auf F16 Beta. Freu mich schon auf die weiteren Versionen :o) !

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