IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach).
Warum denn nicht?!?
Mit Fedora.next wird Fedora bekanntlich in die 3 „Produkte“ Desktop, Server und Cloud aufgeteilt und jedes dieser Produkte kann eigene Release-Zyklen haben.
Und wenn man ehrlich ist, ist Fedora bereits mehr oder weniger ein Semi-Rolling-Release, da Komponenten wie z.B. der Kernel oder PulseAudio auch innerhalb des Releases auf die jeweils aktuellen Releases aktualisiert werden.
Vor diesem Hintergrund finde ich, das man den Gedanken, zumindest das Desktop-Produkt von Fedora auf ein Rolling-Release umzustellen, ruhig mal völlig unvoreingenommen diskutieren sollte. Zumal zu erwarten ist, das Fedora Server und Cloud über kurz oder lang von Fedora Desktop abweichende Release-Zyklen bekommen werden. Oder welcher Admin ist so wahnsinnig und macht alle 6 Monate ein Upgrade seiner Server auf die aktuelle Fedora Version? 😉
Würde man Fedora Desktop auf ein rolling-release umstellen, würde man damit auch gleichzeitig einiges an Ressourcen in der Qualitätssicherung freimachen und könnte diese freien Ressourcen dann für die QA von Cloud und Server verwenden. Die QA von Fedora Desktop würde sich dann nur noch darauf beschränken, die regelmäßig (alle 6 Monate?) aktualisierten Installationsmedien zu überprüfen, welche dann auf Basis der Stable- und Updates-Repositories erzeugt werden.
Konkret könnte ein Rolling-Release von Fedora Desktop dann so aussehen, das Rawhide als so etwas wie Debian-Unstable fungiert, wo neue Pakete oder größere Upgrades (z.B. Gnome 3.12 -> 3.14) lagern, bis sie stabil genug für Updaes-Testing sind und dann entweder nach einer gewissen Zeit oder aufgrund vorher definierter Kriterien weiter nach Updates-Testing und von dort wie bislang auch in das Updates-Repository wandern.
Das bislang für neue Releases notwendige Branchen und der damit verbundene QA-Aufwand würde somit, wie bereits erwähnt. zumindest für das Desktop-Produkt entfallen, da Fedora Desktop Releases im Grunde nur noch Snapshots des Stable- und Updates-Repositories sind, die dementsprechend weniger QA-Aufwand erfordern.
Abschließend noch eine kleine Umfrage:

Hallo,
ich bin eigentlich Debian-User. Schaue mir Fedora aber regelmäßig an, da mir viele Sachen an Fedora sehr gut gefallen. Bisher bin ich aber immer bei Debian (stable) geblieben, da ich nicht alle 6 Monate ein Upgrade machen will. Wenn Fedora auf rolling-releases umstellen würde, dann wäre das für mich auf jeden Fall ein Grund um wieder ernsthaft über ein Wechsel zu Fedora nachzudenken. Besteht eine echte Chance, dass diese Option unter den Fedora-Entwicklern diskutiert wird?
Gute Frage. Falls jemand mit einem gewissen Standing innerhalb der Fedora-Entwickler diese Idee auf die Entwickler-Mailingliste tragen würde, dann gäbe es sicher eine reele Chance, dass das Thema zumindest kurzzeitig diskutiert wird.
Konkret könnte ein Rolling-Release von Fedora Desktop dann so aussehen, das Rawhide als so etwas wie Debian-Unstable fungiert, wo neue Pakete oder größere Upgrades (z.B. Gnome 3.12 -> 3.14) lagern, bis sie stabil genug für Updaes-Testing sind und dann entweder nach einer gewissen Zeit oder aufgrund vorher definierter Kriterien weiter nach Updates-Testing und von dort wie bislang auch in das Updates-Repository wandern.
Das wäre genial. Ich hatte vor Jahren mal Debian Testing laufen und war hochzufrieden damit, aber als dann der böse Freeze zuschlug, war Schluss mit lustig. Sid war mir damals noch zu instabil, und während des Freeze schien sogar dort alles einzuschlafen und kam erst wieder in Gang, als Stable raus war. Ein echtes Rolling Release mit dem Dreigestirn Rawhide/Testing/Stable wäre ideal. Und RedHat könnte es auch egal sein, wann die ihren Schnappschuss fürs nächste RHEL machen, spielt doch keine Rolle.