Steht „tmp on tmpfs“ auf der Kippe?

Momentan sieht es so aus, als ob das für Fedora 18 geplante Feature „tmp on tmpfs„, welches ein tmpfs als /tmp mounten soll, auf der Kippe steht.

Ausgehend von einer Mail Richhard W.M. Jones an die Entwicklerliste, in der er sich nach dem korrekten Vorgehen, um ein vom FESCO akzeptierten Feature rückgängig machen zu lassen erkundigt, haben sich auch andere Entwickler gemeldet, die dem Feature kritisch gegenüber stehen und eher Nach- als Vorteile darin sehen.

So wird unter anderem bemängelt, das bei Umsetzung des Features die Größe von /tmp von der Größe des Arbeitsspeichers und nicht mehr von der Größe der Festplatte(n) abhängt. Aber auch die angeblichen Performance-gewinne werden angezweifelt.

Im Verlauf der Diskussion innerhalb des entsprechenden FESCO-Tickets führt Richard W.M. Jones das Argument ins Feld, das Debian eine entsprechende Änderung bereits nach kurzer Zeit wieder rückgängig gemacht hat und das Ubuntu aufgrund dessen diese bereits geplante Änderung nicht vornehmen wird.

Lennard Poettering führt für das Feature die kaum existente Anzahl an Bugreports ins Feld, was von Kevin Kofler jedoch mit den Worten

Filing bugs assumes the feature is fixable in the first place. This one is not.

(Fehlerberichte bedeuten zunächst einmal, das ein Feature reparierbar ist. Dieses ist es nicht).

zurückgewiesen wird.

Letztendlich muss FESCO über die Zukunft von „tmp on tmpfs“ entscheiden, aber so wie es momentan aussieht, würde eine Rolle rückwärts bei diesem Thema wohl niemanden ernsthaft überraschen, da die Contra-Argumente momentan zu überwiegen scheinen.

Von Heiko

Gründer, Admin und Hauptautor von Fedora-Blog.de. Benutzt Fedora seit Core 4, hat nach Core 6 aber bis zum Release von Fedora 12 einen Abstecher zu CentOS gemacht, ist inzwischen aber wieder zu Fedora zurückgekehrt und plant auch nicht, daran in naher Zukunft etwas zu ändern.

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